Donnerstag, 10. September 2015

Warum Pistazien unterschätzt werden


















Ich bin in Bayern. Man sollte also denken, dass einem fortwährend Menschen in Lederhosen begegnen. Das ist nicht der Fall - wir sind in Oberfranken. Was aber Klischeeentsprechend zu finden ist, sind wundervolle kleine Dörfer und Städtchen - und in jedem davon erwartet man Wachtmeister Dimpfelmoser am Spritzenhaus zu begegnen. Wer hätte da gedacht, dass ein kreatives Guerilla-Nitting-Radel direkt an einer Hauswand im idyllischen Burgkunstadt steht...
Und genau hier kommen wir zur energiereichen Pistazie. Mein aufrechter Mitradler und ich dachten ja, so eine Flusstour am Main entlang sei flach. Wir hatten dabei leider die oberfränkischen Hügel außer Acht gelassen, die sich uns hämisch den Buckel wölbend in den Weg geworfen haben. Bis Burgkunstadt hatten wir bereits das Gefühl auf einer Berg- und Talbahn unterwegs zu sein. Irgendwann waren dann die Akkus leer und wir brauchten eine Pistazie. Diese fanden wir in einem Cafe unterhalb des Marktplatzes jener kleinen Stadt. Ganz unschuldig steckte sie in einem Häufchen Buttercreme auf einem Tortenstück mit noch mehr Buttercreme und etwas Marzipan. So sieht Rettung aus: Wir bestellen zwei Stück Torte und zwei Tassen Filterkaffee. Dann begeben wir uns durch eine Tür in der Konditorei nahtlos in die 70er Jahre und füllen unsere Energietanks wieder auf! Danke, kleine Pistazie.
Nunmehr gestärkt nehmen wir die restlichen Kilometer unter die Reifen. Der Fluss wird hier offensichtlich unterirdisch zahlreiche Berge hinauf gepumpt. Wir jedenfalls lassen über 100 km hinter und ungezählte Höhenmeter unter uns, bis wir in Bamberg auf dem Campingplatz landen und uns mit Wurstsalat und Rauchbier stärken.
Noch einige Hinweise zum Schluss: Kein Rauchbier trinken, das schmeckt wie Schinken im Glas. Danke Marion, wir haben den anderen Campingplatz genommen! Nicht jede Flusstour hat etwas mit einem Fluss zu tun! In Duart Castle hausen die Mac Leans.


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