Samstag, 9. August 2014

Aussichten: Eher unbeständig...

Kann das denn wahr sein? In dem Augenblick in dem ich meine orangen Ortliebs an das Rad hänge beginnt es zu regnen - nein, zu schütten. Nach zehn Minuten ist der Spuk zum Glück vorbei und ich rolle Richtung Ahaus, bis Wesel immer am Rhein entlang. Das leicht feuchte T-Shirt trocknet während der ersten Kilometer.
Die erste Station ist Wesseling. Dort treffe ich den aufrechten Mitradler um die diesjährigen gemeinsame Tour zu beginnen. Zwei Dinge fallen einem am Treffpunkt auf: Die schönen 200 Meter Wesseling (mehr gibt es dort nicht) und Blut! Der aufrechte Mitradler hat die Tour mit einem Schürfwunden schmückenden Sturz begonnen. Zum Glück ist es einigermaßen glimpflich ausgegangen...
Es geht trocken weiter bis zu den Kranhäusern in Köln. Ich habe die Stadt noch nie aus dieser Richtung erreicht - interessante Erfahrung. Das krönen wir direkt mit einem Espresso und einem Törtchen in einer Konditorei. Diese hatte gemeinerweise ein Boxbike mit Werbung auf die Promenade gestellt, da kann man ja gar nicht anders... So ausgebremst kurven wir noch ein bißchen durch den Hafen und danach durch die Altstadt.
Der Fluss leitet uns weiter nach Norden. Immer wieder stoßen wir auf Industrieanlagen: Das Ford-Werk ruht wegen sommerlicher Werksschließung, in Dormagen geht es an BAYER vorbei. Dazwischen liegen große Auen und Feldflächen, die uns bis zur Feste Zons begleiten. Vorher müssen wir aber noch ein Tässchen Espresso kochen und aus brandneuen Tassen konsumueren. Super!
Die Landschaft wird weiter, wir sehen den Fluss nur noch aus der Ferne. Nach einer langen Strecke 'hinterm Deich' geht es über eine Brücke nach Düsseldorf. Hier ist die Promenade voller Menschen und wir kommen langsam voran. Erst hinter der Tonhalle wird es ruhigen und wir rollen bis nach Kaiserswerth. Die beiden entscheidenden Merkmale dieses Städtchens sind die Fähre nach Meerbusch, wo unser Campingplatz liegt, und natürlich die Schweinelendchen, die zu unserem Radtour-Traditionsgericht gehören.
Nach dem Übersetzen folgt der Reisedreisatz: Zelt aufbauen, Schweinelendchen mit Champignonrahmsauce kochen, Duschen. Danach ist es spät geworden und uns bleiben noch einige ruhige Minuten am Rhein - beschienen von einem hellen Vollmond ohne nennenswerte Wolken!
Ja, wir hatten tolles Wetter für eine Radtour. Es hat nicht mehr geregnet. Das bedrohliche Bild von der Bonner Nordbrücke aus ist eine Momentaufnahme geblieben.
Wir sind uns einig, dass die 100 km sich heute sehr gut haben fahren lassen. Hoffentlich wird es morgen auf dem Weg nach Wesel ähnlich...

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