Sonntag, 10. August 2014

So macht Mann das!

Die Reise am großen Fluss entlang kann man nicht jeden Tag neu erzählen. Zumindest zwischen Düsseldorf und Wesel rollt man an den immer gleichen Anblicken vorbei, die das Bild des Rheins hier bestimmen: Industrieanlagen und Auenflächen. Daher schaue ich heute einmal auf zwei Details des Tages.
Nach etlichen Kilometern ist eine Bank erreicht, die Ausblick auf das Wasser und Einblick in die gemeinsame Kaffeekultur erlaubt. Der Kocher ist schnell aufgebaut und es riecht kurz nach Spiritus bevor dann das Wasser langsam zum Sieden kommt. Zeit für Espresso! Mein aufrechter Mitradler pumpt Druck auf die Handpresso und kurz darauf wird aus dem kochenden Wasser und einem Espresso-Pad ein herrlich duftender Espresso. Serviert wird in zwei winzigen transparenten Kunststofftässchen - einfach phan-tass-tisch! So muss es sein, wenn man kulturell korrekt mit dem Rad verreist...
Das zweite Detail dieses Tages ist ein sehr typisches Radlerlebnis: Andere Radler treffen.
Seit Jahrtausenden treffen sich Karawanen an den Wasserstellen in den Wüsten der Welt. Dort wird gemeinsam gegessen, getrunken und es werden Geschichten und Ratschläge ausgetauscht. So ergeht es uns Radreisenden auch. An den Campingplätzen und Biergärten  der Radrouten begegnen sich die Reiter der Drahtesel, die mit Säcken aus LKW-Plane beladen sind, und essen und trinken zusammen und tauschen Geschichten und Ratschläge aus.
Heute sind wir dem "Fischer-Paar" begegnet. Beide trugen die Trikots des Dübelherstellers und er war von dort vor kurzem in den Ruhestand gegangen. Auch wenn bestimmt 20 Lebensjahre und die Herkunft aus unterschiedlichen Bundesländer zwischen uns lagen, wir konnten trotzdem von den gleichen Radreisen und ähnlichen Erlebnissen berichten.  Ein schönes Erlebnis in einem zufällig gewählten Biergarten. Schön, dass so etwas bei jeder Reise geschieht.
Heute sind wir 76 km gefahren und trotz Unwetterwarnung nur in eine harmlose Schauer geraten. So soll es sein!

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